Die beiden ABT Piloten Kelvin van der Linde und Ricardo Feller haben wie die meisten ihrer Konkurrenten einen Tag lang auf dem Nürburgring getestet, die Pause aber auch für etwas Urlaub genutzt. Kelvin van der Linde hat am Meer in Griechenland Energie für den Endspurt im Titelkampf getankt, Ricardo Feller am Lago Maggiore und an der Côte d’Azur.
Nun geht es zurück an die Arbeit. Der Nürburgring hat in der 25-jährigen DTM-Geschichte von ABT Sportsline dabei einen ganz besonderen Stellenwert: An keinem Ort hat das Team aus Kempten in der DTM häufiger gewonnen. Bereits 14 Mal siegte ABT Sportsline dort, zuletzt 2021 mit Kelvin van der Linde.
Hans-Jürgen Abt: „Ein ganz besonderer Meilenstein“
Unvergessen ist der 6. Mai 2001. Nur ein Jahr nach dem Debüt von ABT Sportsline in der DTM bescherte Laurent Aiello dem Team auf dem Nürburgring den ersten Sieg in der wichtigsten deutschen Rennserie. „Das war natürlich ein ganz besonderer Meilenstein für uns“, sagt Hans-Jürgen Abt, CEO der ABT Gruppe. „Im ersten Jahr waren unsere damals gelben Autos eher auf den hinteren Plätzen zu sehen. Wir haben hart gearbeitet und nach nur einem Jahr hat uns niemand mehr belächelt. Wir haben 2001 auch das zweite Rennen auf dem Nürburgring gewonnen und waren seitdem dort eigentlich immer recht erfolgreich. Vielleicht abgesehen von 2008, als uns der Wetterfrosch von Audi einen bösen Streich gespielt hat …“ Die Audi-Strategen schickten damals wegen drohender Regenwolken alle Fahrzeuge auf Regenreifen ins Rennen, obwohl die Strecke trocken war. Eine Fehlentscheidung, die ABT Sportsline einen möglichen weiteren Sieg auf dem Nürburgring kostete.
Martin Tomczyk: „Nürburgring fast wie eine zweite Heimat“
Zwei der insgesamt 14 ABT Siege in der Eifel (2007 und 2009) hat Martin Tomczyk beigesteuert. „Ich stand dort 2001 bei meinem zweiten DTM-Rennen auch gleich in der ersten Startreihe und bin als Fahrer immer gerne zum Nürburgring gekommen“, sagt der heutige ABT Motorsportdirektor. „Für uns als Team ist der Nürburgring fast wie eine zweite Heimat, weil wir in diesem Jahr zur Vorbereitung des 24-Stunden-Rennens sehr oft dort oben gewesen sind. Wir waren am Nürburgring in den letzten Jahren auch mit unserem R8 immer gut unterwegs. Ich erwarte aber wieder ein sehr ausgeglichenes Feld. Im Titelkampf wird es immer wichtiger, jeden Punkt mitzunehmen.“
Kelvin van der Linde: „Wir werden so weiterarbeiten wie bisher“
Kelvin van der Linde liegt in der Gesamtwertung fünf Punkte hinter Tabellenführer Mirko Bortolotti im Lamborghini auf dem zweiten Tabellenplatz. „Meine Einstellung für die zweite Saisonhälfte ist unverändert“, sagt der Südafrikaner, der inzwischen auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt. „Wir werden so weiterarbeiten wie bisher: konzentriert und möglichst fehlerfrei. Abgesehen vom zweiten Rennen auf dem Norisring hat das bisher ganz gut geklappt. Wir hatten am Nürburgring einen erfolgreichen Test, der helfen wird, am Rennwochenende sofort in den richtigen Rhythmus zu kommen. Das Qualifying ist in der DTM besonders wichtig geworden. Da hilft so ein Test auf jeden Fall. Im Titelkampf wird entscheidend sein, an jedem Wochenende gut Punkte mitzunehmen und den Moment zu nutzen, wenn dein Auto auf einer Strecke besonders gut passt. Es gibt ja aktuell viele Schwankungen in der Performance der verschiedenen Hersteller und viele Fahrer, die vorne mitfahren.“
Ricardo Feller: „Das Blatt kann sich schnell wieder wenden“
Ricardo Feller ist nach zwei schwierigen Rennwochenenden in der Tabelle zuletzt auf Position sieben zurückgefallen. 31 Punkte fehlen ihm zur Tabellenspitze. „Ich bin unverändert voll motiviert“, sagt der Schweizer. „Wir wissen, dass wir im Normalfall vorne mitfahren können. Manchmal passieren gewisse Sachen, die man erst verstehen muss. Der Test lief gut, wir haben ein gutes Start-Setup für das Rennwochenende gefunden. Ich sehe mich aktuell nicht als Favorit auf den Titel, aber auch nicht komplett chancenlos. Das Blatt kann sich schnell wieder wenden. Wenn meine Konkurrenten ein schlechtes Rennen haben und wir gut punkten können, sind wir wieder da. Es kommen jetzt viele Strecken, die mir gut gefallen. Wir kämpfen weiter.“
ProSieben überträgt am Samstag und Sonntag jeweils ab 13 Uhr live vom Nürburgring. DTM-Highlights gibt es zudem am Rennwochenende sowohl am Samstag als auch Sonntag ab 20:30 Uhr auf Red Bull TV.
Die beiden ABT Piloten über den Sprintkurs des Nürburgrings
Die DTM fährt auf der kürzesten Streckenvariante des Nürburgrings. Wie findet ihr das?
Kelvin: „Ich mag den Sprintkurs generell sehr und hatte dort immer gute Ergebnisse. Es geht dort aber auch immer sehr eng zur Sache, weil das Feld extrem dicht zusammenliegt.“
Ricardo: „Der Sprintkurs gefällt mir, auch wenn ich lieber den kompletten Grand-Prix-Kurs fahren würde – da sind einfach ein paar mehr Speed-Kurven wie zum Beispiel das Schumacher-S drin. Das macht es für uns Fahrer attraktiver. Aber für die Fans finde ich den Sprintkurs echt passend, vor allem für die DTM, weil es immer Action gibt. Wenn man auf der Mercedes-Tribüne sitzt, kann man fast die ganze Strecke sehen. Das ist super.“
Worauf kommt es auf dem Sprintkurs besonders an?
Ricardo: „Auf die Rotation des Fahrzeugs in den sehr langsamen Kurven. Eine sehr schwierige Kurve ist die Kurzanbindung, weil die Strecke dort runterfällt und unser Audi dort immer zu wenig Last auf der Vorderachse hat. Wichtig ist auch, dass man vor der langsamen Kurve 1 und vor der Schikane auf der Gegengerade spät bremsen kann.“
Kelvin: „Im Qualifying die vorhandene Performance perfekt zu nutzen und die Reifen ins Fenster zu bekommen. Das sollte uns nach einem erfolgreichen Test gut liegen.“
Welcher Streckenabschnitt gefällt euch am besten?
Kelvin: „Die letzte Schikane, da fliegt man förmlich über die Curbs, was im GT3-Auto nicht häufig der Fall ist.“
Ricardo: „Für mich Kurve 6 und 7 – das ist die Links-Rechts-Kombination. Die hat einen coolen Flow.“
Wo kann man am besten überholen?
Ricardo: „Aus dem Windschatten heraus auf der Hauptgeraden runter bis Turn 1. Da gibt es häufig schöne Zweikämpfe, die sich dann durch den ersten Sektor durchziehen, weil man da gut nebeneinander fahren kann, wenn der Konkurrent mitspielt. Da können sich die DTM-Fans auf tolle Action freuen.“
Kelvin: „Turn 1 wahrscheinlich. Aber in Sektor 1 gibt es auch noch die eine oder andere Gelegenheit, wenn einer einen Fehler macht.“
Was sind eure besten Nürburgring-Erinnerungen in der DTM?
Kelvin: „Für mich ganz klar der VDL-Doppelsieg mit meinem Bruder Sheldon 2022 – das wird immer eine ganz besondere Erinnerung bleiben.“
Ricardo: „2022 haben Kelvin und ich dort ein Doppelpodium eingefahren. Im letzten Jahr hatte ich zwei sehr gute Qualifyings mit P3 und P1. Leider konnten wir das in den Rennen nicht ganz so umsetzen, wie ich es mir gewünscht hätte. Wir werden versuchen, das dieses Jahr besser zu machen.“
Wussten Sie, dass …
… ABT Sportmarketingchef Harry Unflath den ehemaligen Fußball-Nationalspieler Norbert Nachtweih und Comedian Django Asül zum Nürburgring eingeladen hat?
.. ABT Teammanager Angelie Krampitz zwischen den DTM-Rennen auf dem Norisring und dem Nürburgring ihren ersten Triathlon absolviert hat?
… sich Kelvin van der Linde am Freitag im Simulator von ABT Partner Schaeffler ein Duell mit Marco Wittmann liefern wird?
… Ricardo Feller am Freitagabend beim DTM Kart Grand Prix starten wird?
… Ricardo Feller und Kelvin van der Linde am Samstag um 17 Uhr am Stand der Paddock Legends Autogramme schreiben werden?
… die Fans am Nürburgring durch seitliche Fenster in die Box von Kelvin van der Linde blicken können?
… das DTM-Rennen auf dem Nürburgring das Heimrennen für ABT Partner Scherer ist?
… neben der Familie Scherer auch die Familien Remmele (SÜDPACK) und Keuk (KEUK Medientechnik) zum Nürburgring kommen werden?
… Thomas Henkel, Chef des Dachser-Logistikzentrums Allgäu, ABT Sportsline am Nürburgring besucht?
… sich die DTM-Partner von ABT Sportsline in der Rennwoche bei einem Workshop bei KEUK Medientechnik getroffen haben?